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Die Idee hinter dem Kauf des ETFs
Ich habe es schon öfter geschrieben und auch Videos zur Ausrichtung des Portfolios gemacht. Der im Titel genannte ETF sollte das Depot breiter aufstellen. Verschiedene Währungen reinbringen. Also das Risiko minimieren. Die erste Regel lautet kein Geld zu verlieren. Hier mein letzter Beitrag zum Risiko.
Nun ist bekanntlich was passiert. Aufgrund des Angriffs von Russland auf die Ukraine und der Verbannung aus dem SWIFT-System hat MSCI so gut wie entschieden, dass russische Aktien aus den Indizes fliegen. Von ishares selbst habe ich weder eine Antwort auf meine Mail, noch eine Reaktion oder Kommentar auf der Webseite gefunden. Vor allem das auf der Webseite nichts steht, ärgert mich. Dort ist heile Welt (Stand 28.02.2022). Wenn nun Russland komplett aus dem ETF fliegt, dann machen China und Taiwan über 35% des ETFs aus. China und Taiwan.
Da war doch was. Mit China und Taiwan als mit Abstand größte Position wird mir das Risiko hier aber zu hoch. Dann sind da noch Länder wie Indien, Saudi-Arabien, Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate. Ich will Aktien/ETF so kaufen, als würde da was sehr wichtiges dran hängen. Das ist nämlich auch der Fall. Es handelt sich bei den investierten Geldern um keine Spielgeld-Beträge mehr. Ich betreibe das Investment in Aktien und ETF als ernsthaftes Business. Und die erfolgreichsten Investoren der Welt meiden zu hohe Risiken. Vor allem Risiken die sie ruinieren könnten.
Warum sollte das bei uns Privatinvestoren anders sein? Wir stecken unser erarbeitetes und gespartes Geld in Investments.
Passt die Idee noch?
Nachdem ich letztes Jahr mit der Entwicklung einiger Firmen wie LTC und SSE PLC nicht zufrieden war habe ich diese verkauft. Bei LTC war die Geschäftsentwicklung aufgrund Corona einfach schlecht und u.a. eine Besserung in absehbarer Zeit nicht ersichtlich. Bei SSE PLC wurde man vom Management, was die Dividendenentwicklung angeht, gefühlt hinters Licht geführt. Bei SSE PLC passte also mein Investmentcase nicht mehr. Alibaba habe ich ebenfalls nach mehreren Jahren verkauft. Der Investmentcase (kein Wachstum mehr, weil China diesen vermutlich unterdrücken würde) passte auch nicht mehr. Das Geld steckte ich u.a. in den EM Dividend ETF. Wohlwissend, dass die Zusammensetzung natürlich mit China und Russland einen Schwerpunkt bildet. Das Risiko nahm ich bewusst in Kauf. Sollte hier was passieren, könnte ich noch reagieren. So mein Hintergedanke. In der Zwischenzeit nahm ich gerne die über 6% Dividende aus den verschiedensten Ländern (verschiedene Währungen) mit.
Zu sehr erinnert mich das an die Situation Russland und Ukraine: Was wenn China auch auf die Idee kommt in Taiwan einzufallen? Säbelrasseln gab es hier in junger Vergangenheit auch schon.
Nun, mein Investmentcase bzw. die Idee gilt nach der Aussage von MSCI nicht mehr. Ich habe hier die Konsequenz daraus gezogen und den ETF verkauft. Mit den bisher eingenommenen Dividenden bin ich hier praktisch ohne Verluste raus. Eine genaue Aufstellung werde ich hier noch für mich machen.
Es ist nicht so, dass ich nun keine Ideen hätte was ich als nächstes kaufen sollte. Im Gegenteil. Nachkäufe, kleine Positionen aufstocken, Positionen aus der Watchlist kaufen… Die Ideen eines Investors sind doch ellenlang. 😀
Ich werde mir hierzu etwas Gedanken machen und dann tätig werden.
Fazit
Ich denke, dass für die meisten Leute ein breit gestreuter ETF mit regelmäßigen Sparplänen das beste ist. Ich selbst war schon zu weit fortgeschritten als ich mich mit ETFs beschäftigt habe. Außerdem mag ich es Einzelaktien zu besitzen. Das Gefühl ein Anteilshaber einer Firma zu sein bekommt man eben nur durch Aktien. Ich mag es mich mit den Firmen zu beschäftigen. Bisher hatte es nur dieser ETF in mein Portfolio geschafft. Und bevor man ETFs kauft, sollte man prüfen was man kauft und auch hier ist ein regelmäßiger Check notwendig. Das sieht man anhand dieses ETFs der nun aufgrund der geopolitischen Lage nun meine Anforderungen bzw. meinen Investmentcase leider nicht mehr erfüllt.
Ich hatte gehofft, dass ich mit dem ETF selbst nicht so aktiv werden muss. Leider ist das wieder der Fall gewesen, nachdem ich letztes Jahr auch nach der Corona-Lockdown-Krise aktiv werden musste. Aber wie Dr. Markus Elsässer schon sinngemäß sagte: „Nach jeder Krise sollte das Depot stärker aufgestellt sein“.
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Hallo,
ein toller und reflektierter Artikel.
Ich finde die Begründung wirklich sehr stichhaltig und zeigt, warum sich Aktieninvestoren Gedanken zu aktuellen Weltpolitischen Entwicklungen machen sollten – und zwar vor einer Eskalation, um bei Eintritt vorbereitet handeln zu können.
Das hast du scheinbar getan und der Lerneffekt ist vermutlich, die Investments nicht mehr passiv laufen zu lassen. Ich habe mich vor ca. 2 Jahren gegen Fonds entschieden, da ich mir zutraue, mit Einzeltiteln ausreichend diversifizieren zu können und nicht jede Blase passiv mitnehmen zu müssen.
Dir weiterhin viel Erfolg beim Investieren
&
Viele Grüße,
MrTott
Hallo Mr. Tott,
danke das du regelmäßig einen Kommentar hinterlässt!
Ja, in der Tat finde ich es wichtig vorbereitet zu sein. Wegen ein paar % mehr Dividende braucht es das nun erhöhte Risiko aus meiner Sicht nicht mehr. Die Lage hat sich nach der Russland Ukraine Sache nun grundlegend geändert.
Man kann sich natürlich durchaus mit eigenen Investments breit genug aufstellen. Besser sogar als es mit manch ETFs möglich ist und sogar besser feintunen. Man muss aber Spaß daran habe und das Investieren auch seriös angehen.
Gruß