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AMC statt Amazon
Ich kenne so viele Interessierte an Aktien, die mich oder mittlerweile einen meiner „eingearbeiteten“ und aktiv investierenden Verwandten oder Bekannten fragen, welche Aktie sie denn als Beginner kaufen sollen. Dabei kommen sie nicht selten schon selbst mit Vorschlägen. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen mit welchen Aktien sie anfangen wollen, um „langfristig“ dabei zu bleiben, es sind die Gamestops, AMCs von heute oder die aus der Vergangenheit. 3-Druck-Firmen, DNA-modifizierer, Weltraumfirmen und so weiter.
Schnell reich werden
Mir ist klar, dass die Verlockung groß ist schnell reich zu werden. Hätte man doch damals so und so viel investiert, dann hätte man jetzt so und so viel Geld. Ach was wäre das schön gewesen, hätte ich Amazon schon 2009 zu kaufen, dann hätte ich nun so so und soviel Geld.
Als ich anfangen habe, wollte ich nicht mal schnell reich werden. Mein Ziel war es, das Geld, welches ich als Student am Tag bei meinem Nebenjob verdient habe, durch traden zu verdienen. Das ist alles andere als reich werden gewesen. Es ging nur um zusätzliche Nebeneinnahmen, die ich neben dem Job haben wollte. Von wegen Think Big und so 😀. Nach einigen Jahren habe ich damit aufgehört und bin mit +-0 aus dem Traden raus, im Groben würde ich sagen. Aber ich habe die Zeit neben dem Traden genutzt und viel über Aktieninvestments gelesen. Viel über die großen Aktiengewinner-Investoren gelesen. Den Dividendenreinvestitionseffekt verinnerlicht, langfristig erfolgreiche Unternehmen an der Börse angeschaut uvm.
Die 10.000 Stunden Regel
Ich behaupte von mir, dass ich die 10.000 Stunden, von denen man sagt, das man sich mit soviel Zeit mit etwas beschäftigen muss, um gut darin zu werden, locker absolviert habe. Seit 11 Jahren verfolge ich das Börsengeschehen. Ich weiß nicht alles, ich bin nicht der beste Investor, ich mache nach wie vor Fehler, das wird immer so sein. Aber ich habe meine Fehler minimiert. Übrigens wird die 10.000 Stunden-Regel auch bezweifelt. (hier). Aber ich denke, es geht darum das man viel Zeit investieren muss, um etwas gut zu beherrschen. Es gilt aber auch Fehler zu erkennen. An der Börse reicht es aus meiner Sicht, einfach möglichst wenig falsch zu machen. Sowas ähnliches habe ich auch von Warren Buffet schon gelesen.
Ich schlage jetzt damit die Brücke zu meiner Einleitung. Viele Aktieninteressierte wollen mit Highflyer-Firmen an der Börse schnell Geld verdienen. In Wahrheit schaffen das nur wenige. Die meisten Verlieren Geld, weil sie sich bspw. nicht mit Charts auskennen, noch nicht genug Erfahrung haben um ihre Emotionen im Griff zu haben, sich von anderen anstecken lassen und ohne System in die Aktien springen.
Meine Empfehlung aus meiner Erfahrung heraus ist, dass man als Basis auf etablierte Firmen mit Dividenden setzt. Das müssen sogar langweilige Firmen sein, denn Börse ist auch Psychologie. Etablierte Firmen sind durch X Krisen gegangen. Sie haben gezeigt, dass sie sich anpassen können. Wer dann noch zusätzlich Wachstum im Depot haben will, der muss aus meiner Sicht nicht auf unbekannte kleine Firmen setzen, die Geld in den Sand setzen. Das kann wie gesagt funktionieren, es erfordert aber aus meiner Sicht Nerven aus Drahtseilen und die Bereitschaft sein investiertes Geld komplett zu verlieren. Es können Jahre vergehen, bis die Firma vielleicht überhaupt Erfolg hat. In der Zeit hätte man mit dem Geld mit einer langweiligen Dividendenfirma gemütlich Dividenden kassieren können. Das läppert sich über die Jahre. Wer wie ich auch Wachstum im Depot haben will und die nächste Amazon oder Google sucht sollte sich genau solche Firmen anschauen. Firmen die sich einmal durchgesetzt haben, setzen sich weiter durch. Die schaffen es ihren Umsatz z.B. durch ihr Netzwerk weiter zu erhöhen. Konkurrenz aufzukaufen. Ihre Marke ist bekannt, ihre Produkte genießen Kundenvertrauen.
Etablierte (Wachstums-)Firmen
Es gibt die Wachstumsfirmen die weiter wachsen und trotzdem positiven Cash Flow und Umsätze haben. Salesforce, Apple, Amazon, Alphabet, Adobe usw. wachsen nach wie vor, obwohl Adobe und Microsoft bspw. Jahre brauchten um die Kurve zu bekommen, sie hatten zwischendurch Probleme. Aber ihre Produkte waren fast unersetzlich und sind es immer noch. Dadurch waren sie nie komplett unterzukriegen. McDonalds hatte immer wieder Imageprobleme, sie sind jedes Mal zurückgekommen. Und ich mag es Anteile an Unternehmen zu haben, wo ich überzeugt bin, dass sie regelmäßig und dauerhaft Umsätze, Gewinne und positive Cash Flows generieren. Das lässt mich gelassener an die Sache ran gehen. Es gibt auch bei großen Unternehmen keine Garantie, daher diversifiziere ich nach wie vor. Meine einzige Hot Stock Firma ist Nio. Hot Stock im Sinne von, dass sie jung sind und Geld verbrennen. Ich habe hier 100% Gewinn gemacht und meinen Einsatz raus geholt. Jetzt ist nur noch der Gewinn in der Firma investiert. Sollte Nio nicht erfolgreich werden, dann verliere ich im Grunde kein Geld. Nio ist nur ein kleiner Anteil in meinem Portfolio.
Zum Abschluss möchte ich euch zwei Beispiele von Firmen geben, die nicht erfolgreich wurden, obwohl sie zwischendurch durchaus Meilensteine und Teilerfolge hatten:
- Nanogate
Solche Texte fand man dann in Fachmagazinen:
2. SGL Carbon. War mal ein vielversprechendes Unternehmen. Aber bis sich hier Erfolg einspielt, das könnte nie passieren oder noch ewig dauern.
Solche und ähnliche Empfehlungen gab es damals.
Hier übrigens mein letztes Youtube-Video ▶. Über ein Abo bei Youtube freue ich mich sehr.
Hinweis: Die im Text genannten Aktien sind keine Kauf-oder Verkaufsempfehlung, ihr handelt auf eigene Gefahr. Macht euch selbst eure Gedanken zu den Firmen.
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