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Das Auto in der Finanzszene
Das Thema „Auto“ spielt in der Finanzcommunity eine sehr große Rolle. In den letzten Jahren habe ich aber sehr oft Meinungen in der Szene mitbekommen, die das Auto verteufeln, kostet es doch extrem viel Geld, welches man doch zum Investieren nutzen könnte, auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit.
Vielleicht liegts mittlerweile auch an meinem Alter. Ich sehe mich nicht als ein Missionar, der andere von was überzeugen will oder muss. Dieses Bedürfnis habe ich nicht. Mir ist aber wichtig, dass ich meine Meinung mitteilen und auch begründen kann.
Die zwei wichtigen Faktoren
Aus meiner Sicht wird in der Finanzszene zu sehr der Fokus auf den Faktor „Geld“ gelegt. Ein andere Faktor kommt aber oft nicht zur gleichen Geltung wie der erstgenannte: „Zeit“.
Ja, die liebe „Zeit“ wird oft vernachlässigt. Ich werde in diesem Beitrag von meiner Erfahrung berichten:
Faktor Geld
Ja, ein Auto kostet Geld. Daran gibts nichts zu rütteln und schütteln. Eine weit verbreitete Meinung in der Community hierzu ist, einen Gebrauchten Wagen zu kaufen und im Grunde zu fahren bis er auseinanderfällt. Dazu kann ich folgendes aus meiner Erfahrung berichten.
Ich habe einen BMW E39 im Jahr 2009 gebraucht gekauft. Ich bin diesen Wagen bis zum Jahr 2018 gefahren. Die ersten Jahre waren problemlos und ausser Verschleiß und TÜV fielen keine ausserordentlichen Kosten an. Die letzten drei Jahre haben jedoch die ersten Jahre im im Grunde ausgeglichen. Zunächst bin ich damit zu einer Werkstatt gefahren und habe hier auf die Fachkompetenz gehofft.
Werkstätten
Meine Erfahrung mit Werkstätten, und ich habe viele ausprobiert, ist dass diese im Grunde nur an Ölwechsel, Bremswechsel und anderen Standardarbeiten interessiert sind, da der Gewinn hier am größten ist. Schließlich lassen sich die Arbeiten schnell erledigen und es werden ganze Arbeitsstunden verrechnet. Wenn es darum geht, Fehler zu finden, dann waren die Werkstätten bisher alle eine, in Schulnoten, 3 bis 6. Also fing ich an die Fehler erstmal selber zu suchen (Foren im Internet) und der Werkstatt dann zu sagen, was sie zu tun hat. Das auch gut funktioniert. Allerdings haben die Werkstätten das Auto selten sofort repariert, sondern teilweise erst nach mehreren Tagen. Wenn die Werkstätten merken, dass ihr das Auto braucht, dann nutzen das viele schamlos aus durch teuere Reparaturen.
Selber reparieren
Ich fing also an, alles was möglich war, selbst zu reparieren und das musste ich mir mühsam u.a. durch Youtube-Tutorials und Foren selbst beibringen. Ich behaupte, dass die Arbeiten die ich ingesamt selbst an dem Wagen gemacht habe, locker 3000 Euro gespart haben. Da ich aber auf das Auto angewiesen bin, war ich immer dazu verdammt, das Auto übers Wochendende auch fertig zu bekommen. Da ich kein Mechatroniker bin war nie absehbar, ob ich die Arbeit schaffe oder nicht und falls ja, wie lange ich brauche. Es gab Wochendenden, da war ich dann das ganze Wochenende in der Garage, um das Auto wieder fit zu bekommen. Von der körperlichen Qual (ungesunde Haltungen) will ich gar nicht anfangen zu erzählen.
Erste Schlussfolgerung
Meine erste Schlussfolgerung war, dass man das Auto fahren kann, aber der Wagen ist nie auseinandergefallen. Sehr wohl wurde er immer unzuverlässiger und ich konnte nicht sicher sein, ob ich morgen zur Arbeit damit fahren kann oder nicht. Aber er ist nie „auseinandergefallen“. Das gilt übrigens auch für den zweiten Wagen, ein Ford Focus Kombi, Bj. 2006. Dieser Wagen war nie zuverlässig und den hatten wir nur 3 Jahre und im Endeffekt, habe ich den für 3300 Euro gekauft und mit 3500 Euro Kosten in 3 Jahren faktisch verschenken müssen, da er extrem unzuverlässig war und und oft auch während der Fahrt im Stich ließ. Ein ganz klassischer Fehlkauf. Aber hey, der Wagen ist auch nie „auseinandergefallen“.
Faktor Zeit
Da ich irgendwann die Reparturen anfing selber zu machen, musste ich meine Zeit opfern. Und mit zwei Autos gab es im Jahr 2018 keinen Monat wo nicht irgendein Auto repariert werden musste, ausser dem Juni 2018. Im Ernst. Da ich unter der Woche arbeite und eigentlich am Wochenende Zeit mit Familie verbringen (muss/will) und auch die Arbeiten am Haus sich nicht selbst machen und ich auch noch eigene Interessen habe, kamen diese extrem Kurz und mein Gemütszustand war nur von unzufrieden geprägt, denn die fehlende Zeit und die Aufgaben, die zu erledigen sind, nervten mich nur noch und am liebsten wäre ich nur bei der Arbeit im Büro geblieben.
Aber selbst wenn das Auto in der Werkstatt war, mussten wir unseren Alltag ohne Auto bewältigen und ich merkte, dass es nun noch länger dauert, Dinge wie das alltägliche Einkaufen zu erledigen und mit dem Kind in Einklang zu bringen. Dazu kommen noch Arzttermine oder ähnliches, wenn das kranke Kind zum Arzt gebracht werden musste. Ja, wir haben auch mal ein Taxi bestellt. Aber die kommen auch nicht sofort und die Kosten sind im Grunde horrend dafür.
Zweite Schlussfolgerung
Ja, ein Auto kostet Geld. Aber es hat unser Leben extrem vereinfacht. Da ich wegen dem Auto viel Zeit spare, kann ich alles unter einen Hut bringen und auch meine Frau hat mehr Zeit für ihren Job und Haushalt.
Gesamtfazit
Meine Konsequenz aus der Geschichte ist, dass ich nun junge Gebrauchte fahre und diese nach einigen Jahren (3-5) verkaufen werde und mir dann wieder jüngere Gebrauchte hole. Denn mit der zunehmenden Elektronik, kann ich ohnehin nicht mehr allzuviel selbst machen und die Kosten in den Werkstätten werden mit der Elektronik auch zunehmend teurer.
Das Fazit für mich nach meiner Erfahrung ist, dass zwar ein Auto Geld kostet, aber es bringt mir auch Zeit. Zeit, die ich persönlich viel sinnvoller anders verbringen kann. Wers mag, kann gerne alte Autos fahren bis sie „auseinanderfallen“. Für mich ist das nichts, denn sie fallen im Normalfall nicht auseinander, kosten aber immer mehr Geld und vor allem Zeit.
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